Die erste Maßnahme besteht immer in der Gabe von schnell aufzunehmenden, kurzkettigen Kohlenhydraten. Dies sind vor allem Säfte und Traubenzucker. Bewusstlosen Kindern sollten jedoch keine Flüssigkeiten eingeflößt werden, da es sonst zu einem Verschlucken in die Luftröhre kommen
kann. Im Falle einer Bewusstlosigkeit sollte in jedem Fall der Notarzt gerufen werden! Wenn Sie Unterzuckerungen bei Ihrem Kind vermuten, sollten Sie umgehend mit Ihrem behandelnden Kinderendokrinologen sprechen. Man kann Ihnen dort ein Blutzuckermessgerät für zu Hause rezeptieren und Sie im Umgang damit schulen. Bei einem erneuten Unterzuckerungsverdacht sind Sie dann in der Lage mit einer Blutzuckermessung den Verdacht zu bestätigen und können sich ggf. Hilfe holen. Bei Säuglingen können Unterzuckerungen nachts auftreten, wenn der Abstand zwischen der abendlichen und der morgendlichen Hydrocortison-Gabe zu lang ist. Hier kann in vielen Fällen eine vorübergehende nächtliche vierte Hydrocortison-Dosis zur Stabilisierung beitragen. Diese Möglichkeit sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen.
Besondere Risikosituationen für Unterzuckerungen sind lange Nüchternheitsphasen, Magen-Darm-Infekte oder andere fieberhafte Erkrankungen. In späterem Alter kann es auch nach übermäßigem Alkoholkonsum zur Unterzuckerungsneigung kommen. Bei den meisten Kindern treten nach dem Kleinkindalter nur noch selten Unterzuckerungen auf. Dabei handelt es sich meistens um die oben genannten Risikosituationen. Auch dann besteht die Notfalltherapie in der Gabe von schnell resorbierbaren Kohlenhydraten (z. B. Saft, zuckerhaltige Limonaden oder Traubenzucker). Bei fieberhaften Infekten muss zugleich die Hydrocortison-Dosis verdreifacht bis verfünffacht werden. Bei Erbrechen sollte an die Möglichkeit der Gabe von Prednison Zäpfchen gedacht werden.